Pflanzenschutz Hausmittel

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Pflanzenschutz Hausmittel2021-03-08T16:16:08+00:00

Pflanzenschutz: bewährte Hausmittel zum selber Herstellen

Schachtelhalmbrühe
Schachtelhalmbrühe ist ein altes Hausmittel und lässt sich in vielen Bereichen erfolgreich einsetzen. Das Tolle daran: Man kann einfach selber machen. Schachtelhalmbrühe wird vorwiegend aus Ackerschachtelhalm gemacht. Man findet ihn wild wachsend an feuchteren Standorten wie Böschungen, Gräben oder an Wiesenrändern.

Neben Flavonoiden und organischen Säuren enthält Ackerschachtelhalmbrühe einen hohen Anteil an Kieselsäure. Dieser Kieselsäure verdankt der Ackerschachtelhalm seinen Beinamen „Zinnkraut“, weil man ihn früher zum Putzen von Zinngeschirr verwendete. Grundsätzlich kann man zur Herstellung von Schachtelhalmbrühe jedoch auch andere Schachtelhalm-Arten verwenden, so zum Beispiel den Sumpfschachtelhalm, den Teichschachtelhalm oder auch den Wiesenschachtelhalm.

Für die Pflanzen im heimischen Garten erweist sich Ackerschachtelhalmbrühe als äußerst nützlich. Durch die Gabe von Schachtelhalmbrühe werden die Bäume widerstandsfähiger gegenüber Pilzkrankheiten wie zum Beispiel Mehltau oder Stammfäule. Der hohe Kieselsäureanteil stärkt das Gewebe der Pflanzen und macht die Blattoberflächen widerstandsfähiger, sodass sich Pilzkrankheiten von vornherein nicht so leicht ausbreiten können. Die pflanzenstärkende Wirkung beruht neben der Kieselsäure auch auf dem Kalium- und Saponingehalt des Ackerschachtelhalms. Wirksam ist die Schachtelhalmbrühe auch gegen Läuse und Milben.

Herstellung der Schachtelhalmbrühe
Folgende Zutaten und Hilfsmittel benötigen Sie zum Herstellen von Schachtelhalmbrühe:

  • 1,5 – 2 kg frischen oder alternativ 200-250 g getrockneten Ackerschachtelhalm
  • 10 Liter Wasser (am besten Regenwasser)
  • einen großen Topf
  • ein engmaschiges Sieb oder Tuch


Bevor Sie die Brühe herstellen können, Ackerschachtelhalm etwas zerkleinern und circa 12 Stunden in Wasser einweichen. Anschließend kochen Sie das Ganze auf und lassen es etwa 30 Minuten bei niedriger Temperatur köcheln. Danach nochmals 12h nachziehen lassen und dann die Pflanzenreste mit einem Sieb ab lassen. Wenn Sie die Brühe mit einem Drucksprühgerät ausbringen wollen, sollten Sie diese vorher mit einer Baumwollwindel oder einem dünnen Baumwolltuch filtern, damit die Sprühdüse nicht von Pflanzenresten verstopft wird.

Nicht nur den bereits erwähnten Pflanzenkrankheiten kann man mit Schachtelhalmbrühe beikommen – auch Krankheiten wie der Kraut- und Braunfäule, Schorf oder der Kräuselkrankheit beugt man mit regelmäßigen Gaben vor. Verdünnen Sie dazu die Schachtelhalmbrühe im Verhältnis ca. 1:3 mit Wasser und füllen Sie die Mischung in eine Sprühflasche. Etwa alle zwei bis drei Wochen können Sie damit Ihre Pflanzen sowie den Boden um die Pflanzen herum gut besprühen. Bei akutem Bedarf kann die Brühe auch unverdünnt gesprüht oder um die Wurzeln gegossen werden.

Tipp: Der beste Zeitpunkt für die Anwendung ist übrigens vormittags bei sonnigem Wetter, da Wärme die Wirkung der Schachtelhalmbrühe fördert.

Brenneseljauche:
1 kg Brennesseln auf 10l Wasser max. 2 Tage einlegen. Guter Flüssigdünger und Stärkung der Pflanze

Ein kostenloses und sehr wirksames Düngemittel ist Brennesseljauche. Sie ist die perfekte Alternative zu herkömmlichem chemischem Dünger. Zudem eignet sich Brennesseljauche auch gut zur Schädlingsbekämpfung im Obstbaumgarten.

Die Herstellung von Brennesseljauche ist denkbar einfach. Man benötigt lediglich einen grossen Eimer aus Kunststoff oder einen Holzbottich, Metallgefässe eignen sich nicht dafür. Soviel Brennesseln sammeln, bis der Eimer gut, aber locker, gefüllt ist. Es können junge aber auch alte Triebe gesammelt werden, natürlich sollten dabei Handschuhe getragen werden. Man schneidet die Pflanzen knapp über der Erde ab und legt diese dann locker in das Gefäss. Zu grosse Pflanzenteile können selbstverständlich kleingeschnitten werden. Ist das Gefäss gefüllt, giesst man es mit Wasser auf. Dazu eignet sich am besten das weniger kalkhaltige Regen- oder Brunnenwasser. Man rechnet für drei bis fünf mittelgrosse Brennesseln etwa einen Liter Wasser. Nun wird der Behälter mit einem Brett abgedeckt. Schneller geht der Gärungsprozess vonstatten, wenn das Gefäss in die Sonne gestellt wird. Von nun an muss täglich umgerührt werden, bis die Flüssigkeit anfängt zu gären. Das erkennt man an der Blasenbildung, die an der Oberfläche des Wassers zu sehen ist. Ausserdem beginnt die Flüssigkeit unangenehm zu riechen. Man kann diesen Geruch mit Gesteinsmehl mildern. Wenn sich nach etwa ein bis zwei Wochen keine Blasen mehr bilden, ist die Gärung abgeschlossen. Nun kann man die Brennesseljauche verdünnt oder pur verwenden. Mit der fertig angesetzten Flüssigkeit sollte man etwa max. alle zwei Wochen nach Bedarf zur Stärkung des Baumes düngen.

Wenn die Brennesseljauche zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen einsetzt werden soll, die unverdünnte Brennnesseljauche in eine Sprühflasche füllen und drei Tage hintereinander die befallenen Pflanzen damit besprühen.

Schmierseifenwasser mit Brennsprit gegen Blattläuse
Blattläuse an Obstbäumen kann man gut mit Schmierseife behandeln.

Blattläuse im Obstbaumgarten sind nicht immer ein Problem. Denn in einer gesunden Umgebung leben viele Nützlinge wie Marienkäfer, Schwebfliegen oder Ohrwürmer, die den lästigen Läusen zu Leibe rücken. Ein leichter Befall am Obstbaum kann deshalb ganz gelassen toleriert werden. Wichtig ist es aber, die Entwicklung der Blattläuse gut im Auge zu behalten. Wenn ihre Vermehrung ausser Rand und Band gerät, dann ist neben den Nützlingen auch der Bio Baumwärter gefragt. Denn ein zu starker Befall behindert das Wachstum des Baumes und krümmt die frischen jungen Triebe.

Ein einfaches, wirksames und ungiftiges Mittel gegen Blattläuse ist eine Behandlung mit Schmierseife:
Zum Besprühen der befallenen Pflanzen wird Wasser mit 3 % Schmierseife und 5% Brennsprit gemischt (auf 1 l Wasser kommen 20 ml Schmierseife und 50ml Brennsprit).
Mit dieser Spritzbrühe werden die Blattlauskolonien mehrmals im Abstand von 3-5 Tagen besprüht.

Tipp: Nützlinge fördern: z.B. Tontöpfe mit Holzwolle stopfen und verkehrt am Obstbaum aufhängen. Fördert die Ohrwürmer welche viele Läuse fressen.