Obstbaumschnitt

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Obstbaumschnitt2021-03-08T16:14:08+00:00

Der Obstbaumschnitt

Wer schöne und ertragreiche Bäume haben möchte, kommt um einen regelmässigen Baumschnitt nicht herum. Durch das richtige Schneiden gelangen mehr Sauerstoff und Licht an die Pflanze. Dies beugt Pilzbefall und unkontrolliertem Wachstum vor und macht die Früchte des Baumes schmackhafter und grösser. Bei Bäumen, die nicht geschnitten werden, besteht zudem die Gefahr, dass Äste dem Gewicht der Früchte oder schwerem Schnee nicht mehr Stand halten und brechen.

Allgemeines
Wenn Sie einen Trieb nur zurückschneiden, regen Sie die Bildung mehrerer neuer Triebe an – die Pflanze wird also insgesamt dichter und normalerweise ist im nächsten Jahr ein erneuter Korrekturschnitt erforderlich, um die überzähligen Triebe wieder zu entfernen. Wird ein Zweig hingegen an der Ansatzstelle oder hinter einem schon vorhandenen Seitenzweig abgeschnitten, verteilt sich die Wuchskraft auf die verbliebenen Äste und Zweige. Schwachwüchsige Obstbäume sind einfacher zu schneiden Wie viel Sie abschneiden, hängt von der Obstart, dem Alter der Bäume sowie von der Unterlage ab.

Verschiedene Schnittmethoden
Die Schnittmethoden unterscheidet man beim Obstbaumschnitt je nach Lebensalter und Entwicklung der Obstbäume. Ziel ist ein harmonisches Verhältnis zwischen Wachstum, Blütenbildung und Fruchtansatz über die gesamte Lebensdauer. Die Erziehungsphase dauert bei schwach wachsenden Obstgehölzen (Niederstamm) etwa 3 bis 8 Jahre, bei Halb- und Hochstämmen 8 bis 20 Jahre. Danach erfolgt der Erhaltungsschnitt. Ein Verjüngungsschnitt ist dann fällig, wenn die Bäume in Ertrag und Fruchtqualität deutlich nachlassen oder an Vitalität verlieren.

Erziehungsschnitt
Der Erziehungsschnitt fördert die Bildung 3 – 5 stabiler Leitästen und erste fruchtbarer Seitentriebe. Entfernen Sie alle nach innen wachsenden Steiltriebe und kürzen Sie die Enden der drei bis vier Hauptäste erneut ein, sodass eine pyramidenförmige Krone entsteht. Auch der senkrechte Leittrieb, die sogenannte Stammverlängerung, wird in der Regel eingekürzt, damit sie weitere Seitenzweige bildet.

Erhaltungsschnitt
Sobald der Baum regelmäßig viele Früchte trägt, sorgt der Schnitt für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Fruchtbildung und Wachstum. Entfernen Sie weiterhin die meisten senkrechten Wasserschosse und Konkurrenzzweige am Mitteltrieb. Schneiden Sie außerdem ältere, stark verzweigte Astpartien ab, die nur noch wenige oder kleine Früchte liefern. Diese sogenannte Fruchtholzverjüngung reduziert vorübergehend den Ertrag, führt aber zu Bildung größerer, qualitativ besserer Früchte.

Verjüngungsschnitt
Mit einem Verjüngungsschnitt kann man Obstbäume wieder in Form bringen, die jahrelang nicht geschnitten wurden. Dazu lichtet man die Krone im Frühjahr großzügig aus und entfernt überhängende, überalterte Fruchtäste. Der Baum bildet daraufhin im Lauf der Saison viele Wasserschosse, die laufend entfernt werden sollten. Im Folgejahr kann man dann in der Regel wieder zum Erhaltungsschnitt zurückkehren.

Bei Äpfeln und Birnen werden Hoch- und Halbstämme traditionell im Winter geschnitten. Bei enger gepflanzten, höchstens 2,50 Meter hohen Spindelbäumen setzt sich auch im Garten der Sommerschnitt durch. Bei zu vielen starken Neutrieben kann man ihr Wachstum durch einen Schnitt im Sommer reduzieren. Entfernen Sie dabei all jene Langtriebe, die das Kroneninnere unnötig beschatten. Lassen Sie etwa ein Drittel dieser Zweige stehen, denn auf einen zu starken Obstbaumschnitt reagieren gerade stark wachsende Sorten mit einem kräftigen Neuaustrieb.

Birnbäume wachsen von Natur aus aufrechter als Apfelbäume. Deshalb ist es wichtig, dass Konkurrenztriebe und Wasserreiser rechtzeitig entfernt werden Ältere Apfel- und Birnbäume bilden die meisten Früchte an bis zu 20 Zentimeter langen Kurztrieben und den zwei bis fünf Zentimeter langen Fruchtspießen. Achten Sie beim Schneiden der Apfelbäume und beim Schneiden der Birnbäume darauf, dass diese Triebe überwiegen und entfernen Sie bei ausgewachsenen, gut erzogenen Gehölzen im Winter lediglich zu dicht stehendes oder nach unten hängendes („abgetragenes“) Fruchtholz.

Wie schneidet man Steinobst?
Pflaumen, aber auch Zwetschgen, Renekloden und Mirabellen tragen ihre Früchte an den zwei- bis mehrjährigen Zweigen
Bei den Süßkirschen ist eine Rundkrone das Ziel. Nach der Erziehungsphase genügt es, wenn Sie die Krone jährlich großzügig auslichten. Ältere Bäume können Sie dabei auch im Umfang behutsam verkleinern (im Spätsommer). Pflaumen, Mirabellen und Renekloden sollten ebenfalls regelmäßig, aber mäßig geschnitten werden. Große Eingriffe sind möglichst vermeiden. Pfirsiche, Aprikosen und Sauerkirschen neigen hingegen zum Vergreisen und benötigen einen stärkeren Rückschnitt, damit sie neues Fruchtholz bilden.