Befruchtung von Obstbäumen

Wenn ein gesunder und kräftiger Baum in fruchtbaren Jahren keine Früchte trägt, liegt es meistens an der Befruchtung. Von vielen Sorten ist der Blütezeitpunkt (früh – mittel – spät) und die Diploidie oder Triploidie der Pollen bekannt. Bei den seltenen, unbekannten Sorten sind diese Informationen leider eher weniger vorhanden.

Sie lassen sich erst mit Feldbeobachtung während der Blütezeit der Obstbäume ermitteln. So können wir das Optimum für die Befruchtung erkennen und danach den Obstgarten mit passenden Befruchtersorten / Jungbäumen ergänzen.

Bei einer Neupflanzung ist es von Vorteil, diese Punkte zu beachten bzw. zu untersuchen:

Apfel
Fast alle Apfelsorten sind selbststeril (= fremdbefruchtend). Der eigene Pollen keimt auf der eigenen Narbe somit nur ungenügend und es erfolgt deshalb keine Befruchtung. Aus diesem Grund sind zur Befruchtung diploide Sorten als Pollenspender erforderlich. Der Pollen von triploiden Apfelsorten ist grundsätzlich nicht zur Befruchtung geeignet. Gut 90 % der Apfelsorten sind diploide Sorten und zur Befruchtung geeignet. Wird eine triploide Sorte gepflanzt, sollten zwei diploide Sorten als Befruchter gepflanzt werden, damit auch die Befruchtersorten untereinander mit Fremdpollen befruchtet werden können. Zudem sollte auf den Blütezeitpunkt geachtet werden (früh – mittel – spät).

Triploide Apfelsorten und somit als Pollenspender ungeeignet sind:
Roter Boskop, Schöner aus Boskoop, Gravensteiner, Jakob Lebel, Jonagold, Boikenapfel, Bohnapfel, Roter Eiserapfel, Goldrenette von Blenheim

Birnen
Bei der Befruchtung verhalten sich die Birnen im Grossen und Ganzen wie die Äpfel. Neben den diploiden Sorten sind auch hier die triploiden Sorten vertreten. Gut 90 % der Birnensorten sind diploide Sorten und zur Befruchtung geeignet. Wird eine triploide Sorte gepflanzt, sollten zwei diploide Sorten als Befruchter gepflanzt werden, damit auch die Befruchtersorten untereinander mit Fremdpollen befruchtet werden können. Zudem nsollte auf den Blütezeitpunkt geachtet werden (früh – mittel – spät).

Triploide Birnensorten und somit als Pollenspender ungeeignet sind:
Alexander Lucas, Pastorenbirne, Diels Butterbirne, Gelbmöstler, Gute Graue

Kirschen
Kirschen sind selbststeril (= fremdbefruchtend). Es braucht eine zweite Kirschensorte zur Befruchtung (auch mit Wildkirschen möglich). Zudem sollte auf den Blütezeitpunkt geachtet werden (früh – mittel – spät). Die meisten Kirschen blühen eher früh und zusammen.

Pflaumen, Zwetschgen und Mirabellen
Pflaumen, Zwetschgen und Mirabellen sind unterschiedlich. Die einen Sorten sind fremdbefruchtend, die anderen selbstbefruchtend. Von Vorteil wird zur sicheren Befruchtung eine zweite Sorte gepflanzt. Zudem sollte auf den Blütezeitpunkt geachtet werden (früh – mittel – spät). Die meisten Pflaumen, Zwetschgen und Mirabellen blühen eher früh und zusammen.

Pfirsich und Aprikosen
Pfirsich und Aprikosen sind unterschiedlich. Die einen sind fremdbefruchtend, die anderen selbstbefruchtend. Von Vorteil wird zur sicheren Befruchtung eine zweite Sorte gepflanzt. Zudem sollte auf den Blütezeitpunkt geachtet werden (früh – mittel – spät).

Walnussbäume
Die Walnusssorten sind unterschiedlich. Die einen sind fremdbefruchtend, die anderen
selbstbefruchtend. Von Vorteil wird zur sicheren Befruchtung eine zweite Sorte gepflanzt.